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Glasfaser für Daisbach? Wir brauchen es!
Artikel dazu in der Rhein-Neckar-Zeitung (13.04.2018)
Die Diskussion im Dorf geht hin und her. Plakate werben sowohl für Funk als auch für Glasfaser. Braucht der Mensch Glasfaser?

Zumindest sollte jeder die freie Auswahl des Anschlusses haben. Wenn niemand in die leitungsgebundene Infrastruktur investiert, bleibt es bei der beschränkten Auswahl zwischen Funk und Kupferkabel.

Anbieter für schnelles Internet:
Infrastruktur in Daisbach
  • Telegraphie: 1901
  • Strom: 1919
  • Omnibus: 1927
  • Poststelle: 1929
  • Wasser: 1951
  • Kabelfernsehen: 1989
  • DSL über Funk: 2010
  • Glasfaser: 2018?

Gedanken zu Infrastruktur und Internet


Warum gibt es die Ortschaft Daisbach? Weil es in der näheren Umgebung Wasser gab. Genug zum Trinken, nicht so viel, dass man Angst vor Überschwemmungen haben muss. Wasser war also die erste „Infrastruktur“ der jungen Ortschaft. Hinzu kam Wald, und nachdem erste Freiflächen gerodet wurden, auch Ackerland. Ein Verbindungsweg zur nächsten größeren Ansiedlung und fertig war das Dorf.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts blieb es im Wesentlichen bei der bestehenden Infrastruktur. Natürlich wurden Wege ausgebaut und Quellen gefasst, etwas neuartiges gab es allerdings erst 1901, als eine Telegraphenleitung ins Dorf verlegt wurde. An das Postsystem war man zu dieser Zeit schon durch eine Hilfspoststelle angeschlossen, die erste „eigene“ Poststelle wurde 1929 eröffnet.

Obwohl in Karlsruhe 1901 ein Elektrizitätswerk gebaut wurde, dauerte es bis 1919, ehe der elektrische Strom auch in Daisbach Einzug hielt. Wasser aus der Leitung gab es sogar erst seit 1951. Mit Wasser, Strom, Kindergarten, Schule, Rathaus und Kirche war die öffentliche Infrastruktur zu diesem Zeitpunkt tadellos.

Für Radio und Fernsehen musste keine weitere Infrastruktur für die Ortschaft aufgebaut werden, für den Empfang genügten das Empfangsgerät und eine Antenne. Das änderte sich erst, als mit dem Kabelfernsehen eine Alternative zu den drei öffentlich-rechtlichen Programmen angeboten wurde. Versuche, Daisbach auch ans Kabel-Fernseh-Netz anzuschließen, scheiterten in den 1980ern. Die meisten Daisbacher behelfen sich seitdem mit der eigenen Satellitenschüssel.

Beim Internet sah es zuerst auch nicht allzu schlecht aus. Solange die Übertragung in den 1990ern noch über das herkömmliche Telefonnetz erfolgte, waren Datenübertragungsraten von immerhin 33.6-56 kBit/s mit Analogmodem und 64 kBit/s über ISDN möglich. Natürlich kein Vergleich zu dem, was sich an den Rechenzentren der Universitäten abgespielt hat. Für Privathaushalte damals aber ausreichend. 1996 konnte man damit sogar schon eine Pizza übers Internet bestellen;-)
Anfang der 2000er gab es dann mit DSL den Sprung zu 768 kBit/s. Auf diesem Stand blieb es in Daisbach bis 2006, während sich im Rest der Republik die mögliche Bandbreite auf 50 MBit/s mehr als versechzigfacht hat.
2006 gab es einen ersten Anbieter, der Anschlüsse mit 2560 kBit/s über die Kupferkabel der Telekom angeboten hat ("Q-DSL").
2010 wurde durch Avio DSL von der overturn technologies GmbH erstmals zuverlässig eine Breitbandverbindung mit mehr als 1 MBit/s über eine Richtfunkverbindung angeboten. Der Versorger hat Funktmasten auf der Gemarkung installiert, jeder Empfänger benötigt eine Antenne am Haus. Inzwischen sind dort auch Bandbreiten von 50 MBit/s verfügbar, 100 MBit wurden für Mitte 2018 angekündigt.

Knapp 10 Jahre nach dem Aufbau der Richtfunk-Infrastruktur gibt es ein neues Angebot. Bei ausreichend hoher Beteiligung der Bevölkerung plant die Breitbandversorgung Rhein-Neckar GmbH die Verlegung von Glasfaser in Daisbach. Dadurch besteht für jeden Einwohner die Möglichkeit, eine Internetverbindung entsprechend dem aktuellen Stand der Technik mit Bandbreiten größer als 100 MBit/s zu erhalten. Erstmals seit dem Jahr 2000 wäre Daisbach dann nicht mehr abgehängt, sondern wieder vorne mit dabei.

Quellen/Wissenswertes
  Thomas Huber
Internet-Freunde Daisbach e.V.

 

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